grillmoebel
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07 Jun 2018
Wussten Sie denn nicht, dass Frankfurt am Main einen Kopfbahnhof hat? Sie Opfer.

Irgendwas muss das Thema Transport/Mobilität mit dem evolutionären Erbe des Menschen machen. Trainspotter_innen, begeisterte Kartenleser_innen, wohin man auch schaut; alle lieben die Verkehrsnetze und zu erzählen, wie sie von irgendwo (sagen wir K) nach irgendwo anders (sagen wir L) gekommen sind. Oder Leute dahingehend zu beraten. Mit Apps und Navis steht man eher im Wettstreit. Softwareupdates können einfach nicht gegen einen über Jahrzehnte in der modernen autogerechten Bundesrepublik angelegten Erfahrungsschatz ankommen.

Die Begeisterung nach der „Wende“ - auch eine Begeisterung über die vielen neuen Verkehrswege, die nun nutzbar wurden; die Begeisterung, neue Netze zu schaffen und alles auszubauen, dessen Potenzial (wegen Osten und so) noch nicht gänzlich ausgeschöpft war.
Doch wieso das alles?
Wieso diese fast neurotische Beschäftigung mit den Verkehrswegen?
Dass es neurotisch ist, zeigt sich auch an den zum Scheitern verurteilten Mammutprojekten (BER, Stuttgart21 etc). Die werden letztlich gebaut werden, gegen eine Unmenge von Hindernissen, zum Nachteil aller und entgegen der Vernunft selbst … damit es sie danach gibt und man sie in die persönliche Datenbank der Transportbesessenheit eingliedern kann.
Doch, again, warum?

Debord hat die Antwort: Mobilität entfremdet. Je weiter entfernt man dabei vom evolutionär verarbeitbaren gehen ist, desto mehr „ballert“ die Entfremdung „rein“ (Grillmöbel). Um diese omnipräsente Überforderung sondergleichen kompensieren zu können, muss der Mensch mit irrationaler Identifikation mit dem Transportwesen antworten.
So einfach ist es.

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