22 Sep 2015
We are worse than animals, we hunger for the kill (L. Kilmister)
4: Patriarchat
[Achtung: der folgende Text enthält die (völlig zutreffende) Behauptung, dass religiöse Menschen in der Regel unselbständig und unemanzipatorisch sind]
Ich will nicht abstreiten, OOOO Gott, das Handy liegt auf einem vibrationsverstärkenden Untergrund und natürlich kommt jetzt eine Nachricht, jetzt, wo das Baby in diesem gefährlichen “Alles oder nichts”-Schlafstadium ist, wo eine zu schnell oder zu harsch umgeblätterte Seite zu 3 Stunden Beruhigungsarbeit führen kann
(Dramatisierung von der Grillmöbel-Dramaqueen. Der Ausdruck “Dramaqueen” bringt mich zurück zum bekackten Patriarchat). Ich will also nämlich nicht abstreiten,
dass das Patriarchat auch ohne Religion möglich ist. ABER wie auch zahlreiche andere Geißeln der Menschheit beschaffen religiöse Vorstellungen der Abwertung von allem,
was als weiblich gilt, einen Erdrutschsieg. Lasst mich aus der Perspektive eines Menschen, der nicht religiös ist und damit deutlich besser verstehen kann, wie die Welt läuft, erklären.
Für mich ist es völlig unbegreiflich, wie irgendjemand auf die Idee kommen kann, diejenigen unter den Menschen als schwach und unterlegen zu diskreditieren, die die körperlichen Voraussetzungen und die psychische Stärke besitzen, nur unter Zugabe einer scheiß Samenzelle, die man ja wirklich auf jedem Bahnhofsklo einsammeln kann (obwohl, in Zeiten der Sanifair-Diktatur eigentlich nicht mehr. Ankündigung: Es folgt ein Post über die nicht mehr aufzuhaltende Gleichschaltung der Bedürfnisanstalten)
einen fertigen, unabhängigen Menschen zu machen. Dass an eine Person, die 10 Monate lang alle möglichen körperlichen Einschränkungen, Unklarheiten und nie erlebte Situationen und Zustände durchsteht, nur um dann unter oft beschriebenen Schmerzen in einer aberwitzigen körperlichen Extremsituation ein lebensfähiges Wesen vom Bauch in die Welt zu pressen und dieses anschließend völlig autonom
mit Nahrung und allen anderen notwendigen Dingen versorgen kann, dass an eine solche Person seitens derjenigen, die meist vor allem ihre scheiß Samenzelle dafür spenden und damit alles erledigt haben, überhaupt irgendetwas außer tiefstem Respekt und Demut (etwas, was für Religiöse eigentlich Routine sein müsste) herangetragen wird, ist unfassbar.
Um diese unglaubliche Leistung aber auch noch ins Gegenteil zu verkehren, also daraus eine Inferiorität der Frau abzuleiten, dafür muss dann schon sowas Wahnwitziges wie die Bibel kommen und Quatsch erzählen wie “Alles egal, Eva aus Adams Rippe blabla”. Aber diese brutal verblendete Ansicht hält sich ja nicht nur unter den Bibeltreuen, warum? Sobald auch nur der Hauch eines SchöpfERS (welch Ironie!) angenommen wird, ist klar,
dass diese wahnsinnig ungerechte Verteilung bei der Fortpflanzungsarbeit ja gewollt und geplant ist, so dass die Frau notwendigerweise irgendetwas falsch gemacht hat und auf diese Weise von Gott bestraft wird. Ein Meisterwerk, ein grausamer Kunstgriff, den man (!) sich da ausgedacht hat. Religionen können mit Fakten nichts anderes tun als sie zu leugnen und, wenn das nicht mehr geht, sie zu ignorieren, weil sie ihren Inhalten stets widersprechen werden.
Und so ist es kein Zufall, dass sich unter traditionell religiösen Leuten so eine Scheiße wie Säuglinge schreien zu lassen, besser hält, denn hat man die Evolution anerkannt, weiß man, wie unfassbar bösartig und schädlich das ist. Sehr deutsch auch. Ich bin keineswegs für das Matriarchat, weil ich für nichts bin, was MACHT enthält, und seien es nur die fünf Buchstaben, aber wer den Kampf gegen das Patriarchat ablehnt oder als nunmehr unnötig missbezeichnet, den werde ich nicht mehr ernst nehmen. Fickt euch doch selbst, ihr Schweine.