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02 Jun 2014
Gute Naturdokus/Wissenschaftssendungen

Aus Gründen und in Phasen schaue ich mir gerne Reportagen über alles mögliche an, wobei weniger “Hitlers Wunderheiler” (N24) und “10 Motorräder, die unsere Welt in Nullkommanichts zerstören” (DMAX) als “Wonders of the Solar system” und “20 Animals that will kill you” (Internet).
Gestehende Randnotiz: Hängen geblieben bin ich allerdings bei “die 10 gefährlichsten Flughäfen der Welt” und “Galileo präsentiert: Wie ein Messer im Wert eines mittleren Kleinwagens hergestellt wird”, diese Sendungen erzeugen -hoffentlich intendiert, aber wie kann eine solche Menge an Pathos nicht als humoristisch wahrgenommen werden- eine Art von Humor, der ich mich nicht entziehen kann, ähnlich dem, der in nächtlichen Dauerwerbesendungen wissentlich riskiert wird, sobald Zuschauer_innen außerhalb des Zielpublikums einschalten. (Hier gerate ich gerade an eine Grenze, an die ich sehr oft gerate, dass ich meine Zeit nämlich Dingen widme, die das -zunächst offensichtlich- nicht verdient zu haben scheinen. Die Diskussion in meinem Kopf ist allerdings schnell zuende, denn irgendwer da sagt sowas wie: “Nimm, was du kriegst, die Welt ist doof genug und jeder Moment, in dem dir kaufanregend das Gesamtwerk von Ricky King präsentiert wird, ist ein Moment, der echte Freude bringt und somit überlebenswichtig, auf einer Skala von einem gelegentlichen Weinrausch (1) bis zu Blood or Whiskey live (10) etwa eine 3.”)
Das Tatsächliche benennend: Ich habe also einige gute Dokus entdeckt.
Oder: Wie dem auch sei, jedenfalls bin ich beim Genuss des uns allen bekannten Internetfernsehens über einige Sendungen gestolpert, die ich euch, liebe Leser_innen, nicht vorenthalten möchte (Floskel, Floskel, poposkel, lirum, larum, Meta 1, gleich vorbei, Meta zwei, auf geht’s!) Äh nun die Sendungen. Da wären zum Einen die 3 Staffeln Wonders of …, präsentiert in sehr schönem Englisch von einem gut gelaunten und jungen Physik-Professor, den ich manchmal toll finde und manchmal blöd (s.u.). Erwartungsgemäß geht es viel um physikalische Phänomene, die allerdings meines Erachtens ziemlich niedrigschwellig erklärt werden, dazu viele echte Aufnahmen und wenig Animiertes. Ein gewisses Interesse für die Geschichte des Universums und auch vielleicht auch ein klein wenig Akzeptanz des Nihilismus’ als gestaltendes Weltprinzip sind wohl notwendige Voraussetzungen, um so einen Gefallen an “Wonders of …” zu finden, wie ich es tue.
In der Gesamterfahrung ein wenig leichter ist die Doku-Reihe Nature’s microworlds. Sowohl Leonard Nimoy als auch Brent Spiner würden sich vor lauter Faszination in ihre Zeit bei Star Trek zurückversetzt fühlen. Die “kleinen Paradiese” (so die eigenartige deutsche Übersetzung) machen Hoffnung, Hoffnung, dass eine so vielfältige Natur die 2,5 Millionen Jahre dauernde “Blütezeit” einer im Denken so viel weniger vielfältigen Spezies doch ohne Probleme überstehen wird.
Beiden Sendungen fehlt, bedauerlicherweise, eine fundierte Sozialkritik, die selbstverständlich in ein solches Format hineingehört und so kann es merkwürdig anmuten, wenn der genannte Professor die einzigartige Schönheit der Natur ständig mit enormem Pathos hervorhebt, um gleich anschließend mit Dünenbuggys und Motorbooten durch dieselbe zu brettern oder Raubtiere offensichtlich gegen ihren Willen in die Kamera zu halten. Auf der anderen Seite: Die Schönheit des Amazonas-Regenwaldes. Die Faszination eines geschlossenen Ökosystems. Kein Wort von Abholzung im Dienste des Kapitalismus. Eine Plattform, die geeigneter nicht sein könnte, bleibt ungenutzt. Naja. Alles muss man selber machen, sagten schon die Cäsarmörder.
Nach dem ganzen Genörgel (jetzt ist hieraus so eine Art Rezension geworden, aber das finde ich ok, bei mir darf jede_r machen, was er_sie will, das muss ja auch für mich selbst gelten) noch ein letzter Hinweis; es geht nun plötzlich um eine Doku-Reihe, die alle möglichen abgefahrenen Tiere zeigt (BBC-Footage), wie sie diejenigen Dinge tun, die sie eben so abgefahren machen oder wirken lassen. Das Ganze wird kommentiert von einem US-Comedian, was sehr lustig sein kann oder auch nicht. Doch die reinen Fakten und Bilder sind derart überragend, dass sich wohl selbst der Dodo im Artengrab umdrehen oder verstört über die Angewohnheiten seiner Mitbewohner auf Mauritius herumlaufen würde.
Der Eintrag ist lang genug, lang genug ist der Eintrag!
P.S.: Tatsächlich bringt es auch was, auf Youtoob nach solchen Formaten zu suchen. Dabei zu ignorieren: “Super Cars” oder “Prison Gangs”, dazu soll dieser Post nun wirklich nicht führen (Meta 3 und Schluss).

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